
Im Rahmen der Bundesjugendspiele am 27.05.2025 verlieh Schulleiter Andreas Hilmes den 8 Schülerinnen und Schülern ihre Ernennungsurkunde „Helfer/in im Schulsanitätsdienst“. Die Schüler können nun mit Stolz auf ersten Sanitätsdienst mit 13 Hilfeleistungen zurückblicken, der seinen krönenden Abschluss in dem Überreichen der Urkunden vor den versammelten Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 5-7 der Johannisberg Schule Witzenhausen fand.

Die angehenden Schulsanitäterinnen und -sanitäter durchliefen bisher die 9 Stunden umfassende Erste-Hilfe-Ausbildung, an die sich die 24-stündige Ausbildung zum/zur Schulsanitäter/in anschließt, die für die Schüler auch das praktische Üben an drei Samstagen beinhaltete. Den schriftlichen Prüfungsteil zur Ausbildung zum Schulsanitäter konnten die sieben teilnehmenden bereits erfolgreich abschließen. Im Laufe der Ausbildung wurden sie im angepassten Handlungsablauf ABCDE (ähnlich wie im Rettungsdienst) trainiert, lernten erweiterte Maßnahmen der Ersten Hilfe und wurden im Umgang mit verschiedenen Rettungsgeräten, die in der Schule vorhanden sind, ausgebildet.
Seit diesem Schuljahr nimmt die Johannisberg-Schule am Projekt des hessischen Kultusministeriums „Wiederbelebung in Schulen“ teil. Hierbei sollen alle Siebtklässler in Herzdruckmassage ausgebildet werden. Darüber hinaus bewarb sich die Schule für das Projekt „Herzsicher“ der Björn Steiger Stiftung und erhielt neben einer Schulung auch ein AED-Gerät, was der Schulgemeinde zur Verfügung steht.

Die Ausbildung in der Schule wird vom Fachausbilder und Lehrer Richard Maydorn gewährleistet, der im Auftrag der Johanniter des Regionalverbands Kurhessen die Ausbildung seit 2005 durchführt. Nach der dritten Samstags-Ausbildung, bei der die Schülerinnen und Schüler sich verändernde Notfallsituationen abarbeiten mussten, ist er sehr zufrieden, weil die Schüler den Handlungsablauf ABCDE beherrschen und auch auf Veränderungen situationsgerecht reagiert haben. Analog zum Rettungsdienst lernen die angehenden Schulsanitäterinnen und -sanitäter ein adaptiertes Vorgehen nach dem ABCDE-Schema, teilt Ausbilder Maydorn mit. Dies hilft den Teilnehmenden dabei in allen Notfallsituationen strukturiert vorzugehen und sich dabei auf Wesentliches zu beschränken.
Kurz vor den Weihnachtsferien fand die jährliche Erste-Hilfe-Ausbildung von Lehrkräften an der Johannisberg-Schule statt, die vom Schulsanitätsdienst immer bei der praktischen Ausbildung unterstützt wird. Dieses Mal gab es ein Lernen an Stationen von Schülern für Lehrkräfte (im Unterricht ist das sonst umgekehrt). An vier Stationen brachten die Schüler den Lehrkräften den Bodycheck, die stabile Seitenlage, die Herzlungenwiederbelebung und die Helmabnahme bei.

Die Lehrer waren erstaunt über die Fachkompetenz der Schüler und auch den Schülern machte es viel Freude ihren Lehrern mal etwas beizubringen. Die teilnehmenden Lehrkräfte fanden die Zusammenarbeit mit den Schulsanitätern großartig und auch Ausbilder Maydorn zollte seinen Schülern Respekt für die großartige Zusammenarbeit und das Demonstrieren von Erste-Hilfe-Maßnahmen. Kollege Daniek wie folgt würdigte: „Vielen Dank dafür und vor allem auch für den kurzweiligen Kurs heute. Deine Schüler haben es echt super gemacht!“ Im Rahmen dieser Ausbildung führten die bereits ausgebildeten Schulsanitäterinnen erweiterte Maßnahmen bei der Wiederbelebung durch, wobei die Lehrkräfte die Zielstrebigkeit der Schülerinnen und das strukturierte Vorgehen sowie das Arbeiten an den Hand bewundert haben.

Die Ausbildung zum Schulsanitäter bzw. zur Schulsanitäterin kann ab der siebten Klasse begonnen werden und dauert ein Schuljahr. Sie umfasst die folgenden Ausbildungen:
· Erste-Hilfe-Ausbildung (9 UE) incl. Betriebshelfer-Training (9 UE)
· Erste-Hilfe für Fortgeschrittene (24 UE)
· Weiterführenden schulbezogene Ausbildungsinhalte und praktische Trainingseinheiten (10-30 UE)
· Maßnahmen der erweiterten Ersten Hilfe beim Herz-Kreislauf-Stillstand (9 UE)
Nach erfolgreicher Ausbildung werden die Schüler/innen vom Schulleiter zum Schulsani-täter/zur Schulsanitäterin ernannt und können ab der 8. Klasse an einer Rufbereitschaft, dem Schulsanitätsdient, teilnehmen. Sie erhalten dann ein Einsatzhandy, auf dem sie im Zweierteam alarmiert werden. In solch einem Notfall dürfen sie dann den Unterricht verlassen und die Lehrkräfte bei der Leistung von Erster Hilfe unterstützten.
R. Maydorn